Gnizah
Ich fand das Buch Dewarim (Deuteronomium) in den Straßen von Jerusalem. Es war ein Loch in seine Brust eingebrannt. Ich wunderte mich über die Geschichte dahinter. Der jüdischen Tradition Gnizah gemäß, habe ich das Buch auf einem Friedhof in Jerusalem vergraben. Für mich war es ein Akt, der die Heiligkeit des Buches ehrte - ein Versuch, die Wunde zu versöhnen und zu heilen. Aber es war auch ein Abschied von einer religiösen Tradition und eine Übergabe an das Prozesshafte des Lebens und der Natur. Wie einen Samen in die Erde zu säen, übergebe ich die Form in mögliche Veränderung und Wachstum.
-
I found the book Dewarim (Deuteronomium) in the streets of Jerusalem. It had a hole burned into its chest. I was wondering about the story behind. According to the jewish tradition Gnizah I buried the book at a cemetry in Jerusalem. For me it was an act honouring the sacredness of the book - an attempt to reconcile and heal the wound. But also it was a farewell from a religious tradition and a delivery into the processual of life and nature. Like sowing a seed into the earth I hand the form into possible change and growth.
JERUSALEMS
32 Baumstämme, auf denen Bücher liegen. Die Bücher handeln von Jerusalem und repräsentieren die vielfältigen und widersprüchlichen Interpretationen der heiligen Stadt. Sie reichen von primären religiösen Texten der drei monotheistischen Religionen, Berichten von Pilgern nach Jerusalem, Erzählungen von Kreuzfahrern, islamischer Literatur (Fadā'il) über Jerusalem, jüdischer Lyrik und archäologischen Berichten bis hin zu historischen Darstellungen.
Die lineare Anordnung der Baumstämme ähnelt einem Soldatenfriedhof und betont somit die eher exklusiven Aspekte der Interpretationen von Jerusalem und die damit verbundenen Ansprüche und Konflikte.
-
32 tree trunks with books placed on top. The books are about Jerusalem, representing the manifold and conflicting interpretations of Jerusalem. They are ranging from primary religous texts of the 3 monotheistic religions, reports by pilgrims to Jerusalem, crusaders narration, islamic literature (Fadā'il) about Jerusalem, jewish lyric poetry and archeological reports to historical accounts.
The linear arrangement of the tree trunks resemble a military cemetry to emphasize the exclusive aspects of the interpretations of Jerusalem and the demands and conflicts following this, but also the common ground they share.
Pillars of Salt
Ein Bücherregal mit 18 versalzten Büchern.
Die versalzten Bücher stellen den Wert und die Funktion des Buches in Frage, indem sie die ambivalente Metapher und das Wesen des Salzes, wie es in der jüdischen und christlichen Tradition verwendet wird, miteinander verbinden. Wie die konservierende Wirkung des Salzes versucht ein (historisches) Buch, Geschichte zu bewahren. Die Konservierung funktioniert durch das Entziehen von Wasser, wodurch die Stoffwechselprozesse des Lebens gestoppt werden, und so eine statische Form aufrechterhalten. In dieser Hinsicht nimmt die Arbeit Bezug auf die Geschichte von Lots Frau, die sich in eine Salzsäule verwandelte, indem sie sich ihrer verschwindenden Vergangenheit zuwandte. Im Gegensatz dazu kann ein Buch die Perspektive erweitern und öffnen. In dieser inspirierenden Funktion liegt der Segen eines Buches, der sich mit dem symbolischen Aspekt des Salzes als Segen verbinden lässt.
-
A book shelf with 18 salted books.
The salted books question the value of the book by connecting the ambivalent metaphor and nature of salt, as used in the Jewish and Christian tradition. Like the conserving effect of salt an (historical) book tries to preserve and thus construct history. The conservation works through dehydration of water, thus stopping the metabolic processes of live to perpetuate a static form. In this aspect the work takes reference to the story of Lot's wife, who turned into a pillar of salt by turning back to her vanishing past. In contrary a book can widen and open the perspective. In this inspiring function lies the boon of a book, which can be connected to the symbolic aspect of salt as blessing.
Archeology Of A Facade
14 hängende Plexiglasscheiben mit Wandabzügen.
Sie wurden außerhalb der Galerie an die Fassade geklebt und wieder abgenommen, so dass Teile der Wände abgelöst wurden und die darunter liegenden Schichten zum Vorschein kamen, ähnlich einer archäologischen Ausgrabung. Im Inneren der Galerie wurde durch die Hängung eine imaginäre Wand mit einem Außen- und einem Innenraum geschaffen.
-
14 hanging sheets of plexiglass with wall remnants.
They were glued on the facade outside the gallery and detached again, so parts of the walls were taken off and revealed the layers underneath, like in an archeological excavation. Inside the gallery they created a wall, with an out- and inside.
יהי אור
Installationsansicht
The End Of A Golden String
Künstlerresidenz, Mai 2016, Koresh 14 Gallery Jerusalem
Einzelausstellung im Juni
Eine Gesamtinstallation, die an Ort und Stelle im Rahmen des Künstleraufenthaltsprogramms der Galerie Koresh 14 in Jerusalem entwickelt wurde.
Die Installation ist in 3 Räume unterteilt.