

Selbstporträt (2015, überarbeitete Version 2023)
Die Mehrkanal-Videoinstallation zeigt auf jeweiligen Bildschirmen ein konzentriertes Gesicht, das frontal und musternd in die Kamera schaut und somit den Rezipienten direkt anzublicken scheint. Der Blick wandert über die Bildfläche und immer wieder nach unten, außerhalb des Blickfeldes. Der Ton verrät die Aktivität des Zeichnens. Jede Person wurde vor einem halbdurchlässigen Spiegel mit ihrem eigenen Spiegelbild konfrontiert, hinter dem eine Kamera den Vorgang des Selbstporträtierens aufzeichnete. Die Länge der Videos variiert zwischen 15 und 80 Minuten, je nach individueller Entscheidung der porträtierenden Person.
In der eigentlichen Installation saß der Besucher vor jeweiligem Gesicht und oszillierte zwischen der Rolle des Beobachters und der des Beobachteten und wurde so zum Spiegelbild des jeweiligen Gesichts.

Ad Infinitum
Trigonaler Raum mit semitransparentem Spiegel
gegenüber Spiegel, Hocker
Eine interaktive und begehbare Installation: ein dreieckiger Raum, ausgestattet mit einer Tür und einem halbdurchlässigen Spiegel, der einem anderen, gleich großen Spiegel gegenübersteht.
Die Arbeit untersucht den Akt des Bewusstseins und der Wahrnehmung in der inter- und intrapersonellen Beziehung und eine mögliche Konfrontation mit einer extrapersonellen Reflexion.
Innerhalb des dreieckigen Raums kann die betrachtende Person beobachten, ohne selbst gesehen zu werden, während die andere Person vor ihr ihrem Spiegelbild und dem möglichen Blick des anderen dahinter ausgesetzt ist. Die Selbstwahrnehmung ist konditioniert und konditionierend. Sie erfolgt dadurch, dass der Blick des/der Anderen auf das eigene Selbst als solches verinnerlicht wird.
Der andere Spiegel, der diesem Blick gegenübersteht, verdoppelt die Situation und eröffnet eine andere Perspektive: die Antizipation einer unendlichen Metalepsis - ein endloser Regress von selbstreferentiellen Reflexionen zweier paralleler Spiegel - unmöglich wahrzunehmen für das inkorporierte Selbst dazwischen, jedoch antizipierbar für einen "immateriellen" Blick hinter dem Spiegel.



Exhibition View

